Esempio di umanità europea: l’Austria concede la cittadinanza agli ebrei vittime delle persecuzioni naziste. SVP-Club der ehemaligen Mandatarinnen und Mandatare – Brennerstraße 7/A, 39100 Bozen – L’Austria concede la cittadinanza ai rifugiati ebrei sopravvissuti alle persecuzioni nel periodo del Terzo Reich e ai loro discendenti a partire dal 1 settembre di quest’anno, realizzando così un elemento del programma dell’ex coalizione di governo formata dai partiti politici ÖVP e FPÖ.
«Attraverso questo provvedimento la Patria Austria compie un lodevole passo verso una riparazione tardiva», ha affermato in un comunicato stampa il presidente del Club degli ex mandatari dell’SVP, l’ex consigliere provinciale Dr. Bruno Hosp.
Tutti gli Stati europei dai quali cittadini ebrei sono fuggiti a causa della persecuzione nazista durante la Seconda guerra mondiale dovrebbero seguire questo esempio, ma a più di ottanta anni dall’inizio degli internamenti e dello sterminio, nell’ex Ostmark, purtroppo, soltanto pochi superstiti alla shoah sono ancora in vita.
Tuttavia – secondo l’ex parlamentare di lingua tedesca della Repubblica italiana Oskar Peterlini -, per i loro discendenti l’opportunità di riacquistare la cittadinanza austriaca è stata «un importante segnale politico e morale anche contro l’antisemitismo, fenomeno oggi in crescita».
In questo modo – ha egli proseguito – «l’Austria sta dando un esempio di umanità all’Europa».
Considerata la storia opprimente delle persecuzioni, la solidarietà duratura con il popolo ebraico è un obbligo storico per il Continente tutto.
«Anche ai Sudtirolesi – si aggiunge inoltre nel comunicato stampa del Club SVP -, che nel 1919 hanno perduto contro la loro volontà la cittadinanza della propria Patria, l’Austria dovrebbe riconcedere su richiesta la loro cittadinanza storica».
Infatti, il programma della coalizione di governo austriaco nel 2017 includeva la concessione della cittadinanza austriaca anche per i sudtirolesi, mentre il Nationalrat (parlamento austriaco) lo ha poi confermato attraverso l’approvazione di una risoluzione prima che avessero luogo le ultime elezioni politiche nel Paese alpino, cioè nel 2019.
«L’Austria sovrana – si afferma nel comunicato – dovrebbe attuare prontamente questo passo nello spirito europeo».
Una cosa del genere l’Italia l’ha già fatta nei termini legali nel 1992, intervenendo in favore dei suoi cittadini all’estero in tutto il mondo (si tratta della Legge n. 91 del 5 febbraio 1992) e nel 2006 anche dei vecchi austriaci di nazionalità italiana, cioè di coloro i quali erano stati sudditi dell’Impero austro-ungarico risultati poi residenti negli attuali Stati di Croazia e Slovenia (Legge n. 124 dell’8 marzo 2006), dando così un prezioso contributo al riconoscimento dell’identità etnico-culturale dei gruppi etnici.
Secondo gli estensori del comunicato anche il Trattato sulla doppia cittadinanza croato-bosniaco del 2005 è un esempio di modernità, mentre – essi concludono – «gli altoatesini sperano in questo spirito europeo della loro Patria, l’Austria, che da sempre è un esempio per l’Europa», auspicando infine che «nello spirito dell’integrazione europea e al fine di promuovere un’unione sempre più stretta tra i cittadini degli Stati membri è previsto che gli appartenenti all’etnia tedesca e ladina in Alto Adige Südtirol, per i quali l’Austria esercita la funzione protettiva sulla base del Trattato di Parigi e della successiva prassi, abbiano la possibilità di acquisire, oltre alla cittadinanza italiana, anche la cittadinanza austriaca».
Presseaussendung „eispiel europäischer Humanität“ – Österreich verleiht Staatsbürgerschaft an jüdische Opfer. „Österreich verleiht ab 1. September d.J. den überlebenden jüdischen Flüchtlingen aus der Zeit des Dritten Reiches und ihren Nachkommen die Staatsbürgerschaft und verwirklicht damit einen Programmpunkt der früheren Koalition von ÖVP und FPÖ.
Mit dieser Geste setzt das Vaterland Österreich einen lobenswerten Schritt zur späten Wiedergutmachung“, stellt der Vorsitzende des Clubs der ehemaligen Mandatare der SVP, Alt- Landesrat Dr. Bruno Hosp, in einer Presseaussendung fest. Diesem Beispiel sollten alle europäischen Staaten folgen, aus denen im Zweiten Weltkrieg jüdische Bürger vor der Verfolgung geflüchtet seien.
Über 80 Jahre nach Beginn der Judenverfolgung in der ehemaligen „Ostmark“ würden leider nur noch wenige jüdische Opfer am Leben sein.
Doch auch für die Nachkommen sei das Angebot der Wiederverleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft „ein wichtiges politisch-moralisches Zeichen auch gegen den aufkeimenden Antisemitismus in der Gegenwart.“
Österreich setze damit ein „Beispiel der Humanität für Europa.“ Die dauerhafte Solidarität mit dem jüdischen Volk sei mit Blick auf die bedrückende Verfolgungsgeschichte eine historische Verpflichtung ganz Europas.
Auch die Südtiroler, die 1919 gegen ihren Willen die Staatsbürgerschaft ihres Vaterlandes Österreich verloren hatten, sollten sie auf Antrag wiedererhalten, heißt es weiter in der Presseaussendung.
Das österreichische Koalitionsprogramm von 2017 habe auch für die Südtiroler die österreichische Staatsbürgerschaft vorgesehen, und der Nationalrat habe dies noch vor der letzten Nationalratswahl in einer Resolution bekräftigt.
Das souveräne Österreich solle diesen Schritt im europäischen Geist zeitnah verwirklichen. Italien habe dies für seine Auslandsitaliener auf der ganzen Welt schon 1992 (Gesetz Nr. 91 vom 5.2.1992) und für die italienischen Altösterreicher in Kroatien und Slowenien 2006 (Gesetz Nr. 124 vom 8.3.2006) gesetzlich vollzogen und damit einen wertvollen Beitrag für die Anerkennung der ethnisch-kulturellen Identität von Volksgruppen gesetzt.
Ein modernes Beispiel sei auch der kroatisch-bosnische Vertrag von 2005 über die Doppelstaatsbürgerschaft.
„Die Südtiroler hoffen auf diesen europäischen Geist ihres Vaterlandes Österreich, das Europa immer wieder ein Beispiel gegeben“ habe , heißt es abschließend in der Presseaussendung.
Dr. Bruno Hosp, Vorsitzender 31. August 2020
Anlage:
Auszug aus dem österr. Koalitionsprogramm vom Dezember 2017: „Doppelstaatsbürgerschaft Südtirol und Alt-Österreicher: Im Geiste der europäischen
Integration und zur Förderung einer immer engeren Union der Bürgerinnen und Bürger
der Mitgliedstaaten wird in Aussicht genommen, den Angehörigen der Volksgruppen
deutscher und ladinischer Muttersprache in Südtirol, für die Österreich auf der Grundlage
des Pariser Vertrages und der nachfolgenden späteren Praxis die Schutzfunktion
ausübt, die Möglichkeit einzuräumen, zusätzlich zur italienischen Staatsbürgerschaft
die österreichische Staatsbürgerschaft zu erwerben.
▪ Doppelstaatsbürgerschaft für Nachfahren der Opfer des Nationalsozialismus
aus Österreich“
Krone, 28.8.2020 (Online)
Akt der Versöhnung
Ehemals vertriebene Juden bald wieder Österreicher
Es ist weit mehr als Symbolpolitik! Ab 1. September können aus Österreich vertriebene Juden, vor allem aber deren Nachfahren, um die rot-weiß-rote Staatsbürgerschaft ansuchen. Und zwar ohne auf ihre aktuelle verzichten zu müssen. Wie die „Krone“ aus Behördenkreisen erfuhr, dürfte das Interesse enorm sein.
Im dunkelsten Kapitel unserer Geschichte wurden 65.000 österreichische Juden von den Nazis ermordet, bis zu 100.000 vertrieben. Über den halben Planeten verstreut, mussten sie sich neue Existenzen aufbauen. Jetzt wird ein weiterer wichtiger Schritt zur Versöhnung mit der alten Heimat gesetzt!
Die Vertreibung von so vielen Juden war ein großer Verlust für unser Land. Die Restitution der Staatsbürgerschaft ist ein Gewinn für Österreich.
Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde
Einstimmiger Nationalratsbeschluss
Ursprünglich war es ein Überbleibsel des schwarz-blauen Regierungsprogramms, im Vorjahr fällte der Nationalrat dann unter der Kanzlerschaft von Brigitte Bierlein (einstimmig!) den Beschluss: Vertriebene und deren Nachfahren bekommen die durch den Holocaust verlorene Staatsbürgerschaft zurück, dürfen ihre aktuelle allerdings behalten.
„Klares Bekenntnis zur Förderung jüdischen Lebens in unserer Gesellschaft“
In Österreich sind Doppelstaatsbürgerschaften bekanntlich die Ausnahme, aber: „Die Republik nimmt hier ihre historische Verantwortung wahr und setzt mit dieser Regelung ein weiteres klares Bekenntnis zur Förderung jüdischen Lebens in unserer Gesellschaft“, erklärt Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP), die bereits als Staatssekretärin im Innenministerium das Gesetz vorangetrieben hatte.
Ministerin Edtstadler: Bald gibt es Pass und Staatsbürgerschaft für die Nachfahren von Vertriebenen.
(Bild: APA/Helmut Fohringer)
Ab 1. September können Anträge gestellt werden
Ab 1. September können die entsprechenden Anträge gestellt werden. Vor allem in den USA und Großbritannien, aber auch Australien und natürlich Israel ist das Interesse enorm. Laut Schätzungen der Behörden wollen in einer ersten Phase 50.000 bis 70.000 Betroffene einen Antrag auf die rot-weiß-rote Staatsbürgerschaft stellen. In den jeweiligen Botschaften sowie in der zuständigen MA 35 in Wien wurde für die Prüfung der Dokumente Personal aufgestockt.
IKG-Präsident Oskar Deutsch
(Bild: APA/Georg Hochmuth)
Deutsch: „Meilenstein mit historischer Dimension“
Oskar Deutsch, Präsident der jüdischen Gemeinden in Österreich, spricht von einem Meilenstein mit historischer Dimension: „Vor 30 Jahren beendete Bundeskanzler Vranitzky die Ära der Unaufrichtigkeit und erkannte die Mitschuld Österreichs an. Heute ist es Bundeskanzler Kurz, der den Prozess der Aufarbeitung in Zusammenarbeit mit SPÖ, Grünen und NEOS vorantreibt.“ Das Gesetz sei aber kein Geschenk, „sondern die formelle Beseitigung eines Unrechts“.
Oliver Papacek, Kronen Zeitung
krone.at 28.8.2020